Traget einander in Meiner barmherzigen Liebe

14.10.2013



Die Menschen haben sich angewöhnt, immer wieder auf ihre Rechte zu klopfen, Gerechtigkeit zu fordern. Das trotzige Ego verlangt nach Emanzipation, nach Selbstentfaltung und Selbstverwirklichung. Und so ist der Kritikgeist und die Rechthaberei sehr ausgeprägt.

Besonders hat die „Frankfurter Schule“1) das Nachkriegsdeutschland, vor allem die „Achtundsechziger“2) geprägt. Viele Menschen sind aufgestanden und haben um ihre vermeintlichen Rechte, um ihre Emanzipation gekämpft. Sie haben sich mit ihrer Psyche beschäftigt und haben mich oft ganz vergessen. Bei vielen zählte nun vor allem die eigene Leistung und man wollte die Welt verändern. Alles kam und kommt so aus dem Ego.

Der Kritikgeist ist nicht nur im öffentlichen Leben in die Gesellschaft eingezogen, vor allen Dingen hat er auch in die Familien eingewirkt, bei denen, die nicht zu Mir und in die Liebe gegangen sind. So wurden Ehen und Beziehungen zerstört. Familien brachen und brechen auseinander, weil man nicht mit Mir ging, lieblos sprach und handelte, gegeneinander kämpfte. Und die Geister, die dadurch angezogen wurden, sorgten auch in vielen Fällen dafür, dass die beteiligten Menschen seelisch krank geworden sind, jedenfalls so, dass es aufgefallen ist. Sie versuchten dann teilweise ihre Probleme und ihr Fehlverhalten in Gruppen mit Psychologen aufzuarbeiten und Psychotherapie zu machen. Aber es hat ihnen nicht viel genützt.

Und heute ist oft dieses Handeln aus dem Eigenen, ohne von der Liebe zu Mir ergriffen zu sein, so stark geworden, dass selbst in christlichen Gruppen der Verstand und das Seelische – eben das Eigene - so ausgeprägt ist, dass die Rechthaberei – das Streben nach der eigenen Gerechtigkeit – überhand nimmt. Und das viele Wissen, auch aus Meinen Schriften genommen, drängt die Menschen, aus ihrer eigenen Gerechtigkeit und Verletztheit immer recht haben und immer alles besser als andere wissen zu wollen, als ihre Geschwister.

Wie ihr wisst, solltet ihr euch nicht pharisäer- und schrift-gelehrtenhaft verhalten, sondern ihr solltet doch immer mehr auf Mich hören, in Meine Demut und Geduld kommen und euch nicht ereifern, sondern liebevoll, geduldig, die anderen Geschwister in Meiner barmherzigen Liebe tragen. Seid achtsam mit ihnen und mit euch. Lernt auch, einmal zu schweigen und die anderen zu Wort kommen zu lassen.

Denkt einmal nicht über eure Rechte und Bedürfnisse nach, sondern darüber, wie ihr ein rechtes Gotteskind werden könnt, wie sich das anfühlt. Geht mehr ins Gefühl, in euer Herz, in die dankbare Annahme eures Lebens, alles dessen, was da war und auch was euch unangenehm war. Lasst alles Fordern nach Wiedergutmachung und das Streben nach Rechtfertigung, nach Selbstdarstellung, nach Gut-Dastehen vor den anderen Menschen, nach Grosstun. Macht euch stattdessen klein und bescheiden sowie seid dankbar für euer Leben, für alles, was ihr habt, vor allem, dass ihr Mich gefunden habt. Hört auf, selbst zu kämpfen und siegen zu wollen. Laßt es Mich für euch tun, aber aus der Liebe heraus. Wollet nicht immer alles selbst tun. Lernt von Mir. Ich habe es euch vorgelebt. Ich bin für euch bis in den Tod gegangen und habe nicht um Meine Rechte gekämpft. Einfach und in aller göttlichen Demut bin Ich gegangen. Ja, nehmt euch ein Beispiel daran und verleugnet euch auch mal ein wenig selbst. Reflektiert euch. Denkt mal über euch nach, wie ihr euch gebt und handelt, ob ihr euch wieder in die Welt habt ziehen lassen, in eigenes Wissen und Handeln. Versucht, inne zu halten, in die Ruhe zu kommen und euch in euer Herz zu Mir zu versenken sowie Meinen Willen zu erforschen und danach zu handeln, euch darauf auszurichten.

So sei es.
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1) Die von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno begründete "Frankfurter Schule" wird auch "Kritische Theorie" genannt. Man verband marxistische und psychoanalytische Ansätze, betrachtete die Gesellschaft kritisch.

2) Protestbewegung, Außerparlamentarische Opposition, deutsche politische Bewegung der Studenten


Amen. Amen. Amen.

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